Wem unsere Berichte von der Retro Classics 2020 nicht reichen und wer die aktuellen Preise ganz genau wissen möchte, findet den Porsche Preisguide 2020 (Teil 1) in unserer Ausgabe 3-2020, die ab dem 13. März im Handel und als Download erhältlich sein wird.
Ein typischer Fall war dieses Porsche 911 SC Coupé aus dem Baujahr 1980. Er besitzt schon die temperamentvolle 204-PS-Maschine, die Laufleistung von 174.000 Kilometern geht auch in Ordnung. „Dem Alter entsprechende Gebrauchsspuren vorhanden“, schreibt der Anbieter auf seinem Verkaufsschild. Unterhalb der Windschutzscheibe an der A-Säule zeigen sich Bläschen im Lack. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Rost trotz verzinkter Bleche schon einige Nahrung gefunden hat. Im Preis von 37.911 Euro (Verhandlungsbasis) sollte man einen größeren Etat für Karosseriearbeiten einrechnen.
Mit 64.900 Euro verspricht dieses rote 356 Coupé einen günstigen Einstieg in die Welt der alten Porsche. Er hat wohl die letzte Zeit in Kalifornien verbracht. Hier gilt: In den Staaten wurde oft mit mehr Kreativität als Sachkunde restauriert. Das soll nicht heißen, dass das hier auch der Fall ist. Trotzdem muss man gerade günstige Wagen doppelt genau untersuchen.
Das war der billigste Porsche, den wir in Stuttgart entdeckt haben. Dieser Boxster stammt aus dem Baujahr 1998, hat den 204-PS-Motor mit 2,5 Litern Hubraum, der 177.950 Kilometer gelaufen ist. Die Simmerringe der Kurbelwelle machen Probleme, allgemein genießt die erste mit Wasser gekühlte Motorengeneration nicht den allerbesten Ruf. Trotzdem gibt es viele Wagen, die ohne Probleme laufen. Was man auch noch im Hinterkopf behalten sollte: Ein günstiger, älterer Boxster ist im Unterhalt genauso teuer wie ein neuerer Wagen. Trotzdem: 9850 Euro sind eine reizvolle Offerte.
Für 34.900 Euro kann man kein perfektes 911 SC Cabrio erwarten, aber dieses Exemplar geht charmant damit um. 15 Jahre in einer Garage gestanden, frühe Ausführung, Verdeck neu, 122.000 Meilen, also ein US-Modell. Wie es unter der Folie aussehen könnte, wissen wir nicht. Aber so wie er dasteht, hat er etwas von einem Outlaw-Porsche – und versprüht viel Charme. Eine ganz andere Art Porsche zu fahren.
Hier fehlt noch einiges, bis man fahren kann – und 64.000 Euro für eine werksneue 930-Turbo-Karosserie aus dem letzten Modelljahr sind kein Sonderangebot. Zumal man ja auch noch ein paar Teile mehr braucht, um ein fertiges Auto zu haben. Aber falls jemand einen Teilespender hat, ist das nicht unmöglich.
Umbauen oder lassen? Dieser 911 Targa mit dem Baujahr 1974 wurde in den 80er-Jahren umgebaut, inspiriert vom Porsche 935. Die Laufleistung wurde mit 139.000 Kilometern angeben. Viele Neuteile, TÜV und H-Kennzeichen für 32.000 Euro VB verspricht das Schild hinter der Windschutzscheibe. Fahren oder rückrüsten? Das können wir hier nicht entscheiden.
Für eine Ratte ist dieser Porsche 912 aus den Staaten doch schon etwas sehr heruntergerockt. Oder doch nicht? Lack lassen, Technik revidieren, gut putzen? Auch das dürfte viel Arbeit mit sich bringen. 23.900 Euro soll der Start in ein sehr umfangreiches Projekt kosten.
Inzwischen ist man ja schon froh, überhaupt noch ein Sechszylinder-F-Modell zu bekommen, auf dem kein sechsstelliges Preisschild klebt. 58.800 Euro soll dieser Heimkehrer aus den Staaten kosten. 100.000 Meilen stehen auf der Uhr dieses 2,0 T mit 110 PS. Der Verkäufer verspricht, man könne ihn durchaus bewegen, sollte aber längerfristig eine Restauration einkalkulieren. Erste Blasen an den Türunterkanten liefern den Beweis dafür.