Eine gewichtsoptimierte Dachkonstruktion ersetzt das schlichte Tonneau-Cover des Konzeptautos. Trotz seiner puristischen Ausführung soll das Stoffverdeck alltagstauglich sein. Zusammen mit dem verkürzten Scheibenrahmen und dem abgesenkten Windlauf sowie entsprechend verkleinerten Seitenscheiben verleiht es dem 911 Speedster sein athletisches Auftreten. Die aufregend niedrige Fly-Line prägte schon die historischen Vorbilder wie den Porsche 356 Speedster von 1954.
Die Verdeckbetätigung gelingt mühelos: Per Knopfdruck entriegeln sich der zentrale Sicherungshaken am Windschutzscheiben-Rahmen und die beiden seitlichen Finnen des Stoffdachs elektrisch. Der große Heckdeckel aus leichter Kohlefaser gleitet elektrisch entriegelt kurz zurück, wird dann von Hand aufgestellt und macht Platz für das Stoffdach, das sich Z-förmig hinter den Vordersitzen zusammenfaltet. Anschließend lässt sich die Abdeckung mit geringem Kraftaufwand wieder schließen. Umgekehrt verläuft der Vorgang analog, nur die beiden Dachfinnen links und rechts der Streamliner müssen per Hand in ihre Halterungen gedrückt werden, bis sie spürbar einrasten.
Leichtbau bestimmt auch weitere Karosseriekomponenten des Speedster. Die gegenüber dem 911 GT3 nochmals zwei Kilogramm leichtere CFK-Fronthaube sowie die CFK-Kotflügel stammen vom 911 R. Die Frontschürze steuert der GT3 bei, während die Bugspoilerlippe eine Neuentwicklung ist. Anstelle der Talbot-Spiegel der Studie erhält die Serienversion des Speedster elektrisch verstell- und beheizbare Sport Design-Außenspiegel. Den ausfahrbaren, aerodynamisch angepassten Heckspoiler und die Heckschürze übernimmt der Speedster vom 911 GT3 Touring.
Das Interieur ist geprägt von den schwarzen Lederelementen für die Wangen und Kopfstützen der CFK-Vollschalensitze sowie für die Armauflagen in den Türverkleidungen und den verkürzten Schalthebel. Die Sitzmittelbahnen erhalten perforierte Lederbezüge, die leichten Türtafeln mit den schwarzen Öffnerschlaufen und Ablagenetzen sparen Gewicht.
Speedster-Schriftzüge schmücken die Kopfstützen und die Sichtcarbon-Türeinstiegsblenden sowie den zentralen Drehzahlmesser. Ebenso wie die anderen Instrumente trägt er schwarze Zifferblätter mit weißen Zeigern und grünen Ziffern sowie Skalenstrichen – eine Reminiszenz an den berühmten Urahnen. Eine Limitierungsplakette auf der Querstruktur hinter den Vordersitzen zeigt die laufende Nummer.
Hochdrehzahl-Triebwerk mit 510 PS
Sein Herzstück übernimmt der neue Speedster vom 911 GT3. Der Sechszylinder-Boxer-Saugmotor mit vier Liter Hubraum ist ein lupenreines GT-Triebwerk: Die Spitzenleistung von 510 PS liegt bei 8.400/min an, die Höchstdrehzahl ist bei 9.000 Touren erreicht und das maximale Drehmoment von 470 Newtonmetern steht bei 6.250/min zur Verfügung. Der neue 911 Speedster beschleunigt in 4,0 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 310 km/h.
Gegenüber dem bisherigen 911 GT3 besitzt das Aggregat im Speedster zwei Ottopartikelfilter (OPF) und erfüllt die Abgasnorm Euro 6d TEMP-EVAP-ISC (EU6 DG). Dennoch leistet der Vierventilmotor zehn PS mehr. Dies verdankt er Detailverbesserungen wie etwa Hochdruck-Einspritzinjektoren mit optimiertem Strahlbild und einer modifizierten Sauganlage mit Einzeldrosselklappen, die ein noch spontaneres Ansprechen auf Gasbefehle ermöglichen. Die neu entwickelte Leichtbau-Edelstahl-Sportabgasanlage bringt zehn Kilogramm weniger auf die Waage – inklusive der beiden Partikelfilter.
Die GT-Philosophie hinter dem neuen Speedster spiegelt auch das Fahrwerk wider. Mit seiner sportlich ausgelegten Hinterachslenkung und dynamischen Motorlagern basiert es auf der Technik des 911 GT3 und des 911 R. Regelsysteme wie Porsche Torque Vectoring (PTV), Porsche Stability Management (PSM) und das PASM mit Sportabstimmung samt 25 Millimeter Tieferlegung wurden präzise den neuen Rahmenbedingungen angepasst. Der offene Zweisitzer rollt auf 20 Zoll großen, geschmiedeten Speedster-Leichtmetallrädern mit Zentralverschluss. Zur Serienausstattung zählt die PCCB-Bremsanlage (Porsche Ceramic Composite Brake) mit gelochten und innenbelüfteten Keramik-Verbund-Bremsscheiben.
Der 991 Speedster kostet in Deutschland ab 269.274 Euro (einschließlich Mehrwertsteuer und länderspezifischer Ausstattung). Er ist ab sofort bestellbar.
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