Die Geschichte des 911 Speedster

Zurück zu den Wurzeln

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Mit der sechsten Generation des Speedster kehrt Porsche ein Stück weit zu den Wurzeln des Konzeptes zurück, denn die erste Auflage gab es auch mit einem Rennmotor: Im 356 A 1500 GS Carrera GT Speedster leistete der 1,5 Liter großer Königswellenmotor 110 PS. Es war das erste Serienmodell von Porsche, das eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreichte.
Porsche 911 Carrera 2 3,6 Speedster
© Porsche
Porsche 911 Carrera 2 3,6 Speedster, Modelljahr 1993

Auch der aktuelle Speedster setzt auf Technik aus dem Rennsport. Das unterscheidet ihn von seinen vier Vorgängern, die einen anderen Auftrag besaßen.

Als Urvater gilt der 356 America Roadster. Dank der handgefertigten Aluminiumkarosserie wiegt er 160 Kilogramm weniger als das 356 Coupé und erreichte mit dem 70 PS starken Vierzylinder-Boxermotor eine für die damalige Zeit beeindruckende Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h. Mit Steckscheiben für die Türen, Not-Klappverdeck und leichten Schalensitzen trägt der für den US-Markt entwickelte und nur 16 Mal gebaute Sportwagen 1952 bereits die wesentlichen Merkmale aller folgenden Speedster-Modelle.

Der erste Porsche 356 Speedster
© Porsche
Der erste Porsche 356 Speedster von 1954.
US-Importeur Max Hoffman wünschte sich einen günstigen Porsche mit reduzierter Ausstattung, der weniger als 3.000 Dollar kostet, um gegen die günstigen englischen Konkurrenten bestehen zu können. Im Herbst 1954 lässt Porsche eine gegenüber dem 356 America Roadster deutlich preisgünstigere Version folgen, die erstmals den Begriff „Speedster“ im Modellnamen trägt und schnell auch im Motorsport für Furore sorgt. Sie kombiniert die Stahlblechkarosserie des Cabriolets mit einer flachen Frontscheibe, reduzierter Innenausstattung und einem Notverdeck. In den USA kostet der 356 1500 Speedster gerade einmal 2.995 US-Dollar und wird in den sonnigen Küstenstaaten zum Renner. Es folgen weitere Generationen des 356 Speedster. Einen vorläufigen Höhepunkt stellt 1957 der 356 A 1500 GS Carrera GT Speedster dar: Dessen 1,5 Liter großer Königswellenmotor leistet 110 PS. Es ist das erste Serienmodell von Porsche, das eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreicht.

1988 beginnt die Erfolgsstory des 911 Speedster

Porsche 911 Carrera 3,2 Speedster
© Porsche
Porsche 911 Carrera 3,2 Speedster von 1986
Es dauert rund drei Jahrzehnte, bis Porsche diese Idee wieder aufgreift. In der 911-Modellreihe hält eine Speedster-Variante 1988 Einzug auch um die Verkäufe noch einmal etwas anzukurbeln. Er krönt die auslaufende G-Serie und entsteht auf Basis des 231 PS starken 911 Carrera im breiten Turbo-Look. Wahlweise ist er in Exportmärkten auch mit schmaler Karosserie lieferbar. So entstehen 161 Exemplare mit schlanker Carrera-Karosserie. Die Windschutzscheibe ist verkürzt, ein manuell bedienbares Notverdeck verschwindet unter einer großen, in Wagenfarbe lackierten Hutze aus Kunststoff. Anders als die 1987 auf der IAA in Frankfurt gezeigte Studie „911 Speedster Clubsport“ debütiert der Serien-Speedster erst 1988. Die Preise für den Speedster starten damals bei rund 110.000 Mark. Insgesamt entstehen 2.103 Speedster der G-Serie.

Genau anders herum ist es beim Nachfolgemodell: Vom „schmalen“ 911 Carrera Speedster der Generation 964 laufen zwischen 1992 und 1993 930 Einheiten vom Band. Hinzu kommen 15 Fahrzeuge mit turbobreiter Karosserie. Damals liefen die Verkäufe bei Porsche nicht gerade glänzend, der Speedster war eines von mehreren Sondermodellen, um den Absatz zu erhöhen. Die neuen Speedster-Modelle bekommen einen überarbeiteten Verdeckmechanismus, der die manuellen Arbeitsabläufe beim Öffnen und Schließen erleichtern soll. Auch die Verriegelung der großen Kunststoffabdeckung im Heckbereich wird optimiert. In Wagenfarbe lackierte Schalensitze aus dem 911 Carrera RS und spezielle Lederpolster setzen optische Akzente. Bei Markteinführung im Februar 1993 kostet der Speedster 131.500 Mark. Dabei muss der Käufer allerdings auf Klimaanlage, elektrische Fensterheber und zunächst auch auf einen Airbag verzichten.

Nur zwei Exemplare des 911 Speedster der Generation 993

Porsche 911 Carrera 3,6 Speedster von F.A. Porsche
© Porsche
Porsche 911 Carrera 3,6 Speedster von F.A. Porsche von 1995
Noch seltener ist der 911 Carrera Speedster auf Basis der 993-Generation: Von ihm existieren exakt zwei Exemplare. Das erste hat die Exclusive-Abteilung 1995 für Ferdinand Alexander Porsche entwickelt. Es ist grün, besitzt 17-Zoll-Leichtmetallräder sowie ein Tiptronic S-Getriebe und basiert auf der Carrera-Karosserie. Später entsteht ein zweites Exemplar für den US-amerikanischen Schauspieler Jerry Seinfeld. Der Sitcom-Star – ein glühender Fan des Hauses und Besitzer einer beachtlichen Porsche Sammlung – erhält einen silbernen Speedster mit manuellem Schaltgetriebe und als turbobreites 4S-Modell mit 18-Zoll-Rädern.

Regulär in Kundenhand kommt erst wieder die nächste Speedster-Version des 911: Sie ist im Jahr 2010 eine Variante der Modellgeneration 997. Der 911 Speedster leitet das 25-jährige Jubiläum der Porsche Exclusive Manufaktur ein, das im Jahr 2011 gefeiert wird. Die 60 Millimeter niedrigere, stärker geneigte Frontscheibe, die flache Kontur des sportlich geschnittenen manuellen Verdecks und die charakteristische Doppelhutze auf dem Verdeckkastendeckel formen das markante Profil des neuen 911 Speedster. Seine Weltpremiere feiert der Porsche 911 Speedster Anfang Oktober auf dem Automobilsalon in Paris. Der Sportwagen mit 300 kW (408 PS) starkem und 3,8 Liter großem Sechszylinder-Boxermotor entsteht in einer limitierten Auflage von 356 Exemplaren. In Deutschland kommt der Speedster im Dezember 2010 zum Preis von 201.682 Euro auf den Markt.

Erstmals in der Neuzeit waren es wieder Rennsportexperten, die den zweisitzigen Speedster auf Basis der Baureihe 991 entwickelt haben, basierend auf einem GT-Modell. Als 911 Speedster geht die Konzeptstudie jetzt in Serie, limitiert auf 1948 Exemplare. Die ersten Infos finden Sie hier.

Porsche 911 Speedster Typ 991
© Porsche

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