Walter Röhrl nimmt Stellung zu seinem Taycan-Video

Kritik vom Weltmeister

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Was hätte das für ein Happyend sein können. Walter Röhrl fährt den neuen Taycan und wandelt sich vom bekennenden Nicht-E-Auto-Fan in einen Verfechter der neuen Antriebstechnik. In einem kurzen Video hat Porsche ein paar Statements von ihm eingefangen, als er hinter dem Lenkrad eines Testautos sitzt. Sie klingen sehr positiv. Doch Röhrl griff nach der Veröffentlichung des Films zu einem ungewöhnlichen Mittel.

© PORSCHE FAHRER
Das Setup war schlicht. Walter Röhrl steht vor dem Eingang des Entwicklungszentrums in Weissach und kündigt selber an, was man gleich sehen wird: Er macht eine kleine Probefahrt mit dem Taycan, Porsches erstem reinen Elektroauto. Kein Zweifel: Der Wagen selber bereitet ihm Spaß – und das sagt er auch. Kaum jemand wird von dem brutalen Beschleunigungsvermögen des Elektrowagen nicht beeindruckt sein.

Das von Porsche veröffentlichte Video verbreitete sich schnell im Netz. Und rief in der Form durchaus Irritationen bei seinen Fans hervor. Denn das Lob des zweifachen Rallye-Weltmeisters für die technische Ingenieursleistung stand im Vordergrund, dass er am Ende eigentlich nicht mehr von dem Thema Elektroauto hielt als vorher, ging nicht klar daraus hervor. Einige warfen dem Porsche-Markenbotschafter sogar vor, sich für Geld verbogen zu haben.

Überraschend folgte wenig später ein kritisches Statement von Walter Röhrl zu dem Video. Auf seinem Account auf Facebook und Instagram verbreitete er folgenden Text:

Vor ca. 1 Monat hatte ich die Aufgabe, für unser Carrera-TV einen Test unseres Taycan vorzunehmen. Im Vorfeld hatte ich bereits darauf hingewiesen, dass ich einen objektiven Test bezüglich der Fahrdynamik und Performance des Taycan machen werde, der nicht von meiner absoluten Ablehnung beeinflusst wird. Der Test zeigte, wie ich erwartet hatte, dass die Power, Dynamik, Handling, kurz gesagt, die Performance des Taycan - typisch Porsche - absolut sensationell war und von mir mit großer Begeisterung an unsere Ingenieure weitergegeben wurde. Aber diese objektive Beurteilung ändert nichts an meiner Überzeugung und ablehnenden Einstellung zu E-Autos. Im urbanen Verkehr, oder bei Leuten mit Zweit- und Drittauto, oder bei denen, die glauben ein E-Auto tut was Gutes für die Umwelt, möge das E-Auto Erfolg haben, für mich ist und bleibt es ein Irrweg!

Doch was war geschehen? Es war nicht das erste Mal gewesen, dass Walter Röhrl den Taycan fahren konnte. Weil sein Feedback zu den fahrerischen Qualitäten des Wagens begeistert ausfiel, fragte man ihn, ob er das auch in einem kleinen Film zum Ausdruck bringen könnte. Der kurze Clip wurde zunächst im internen Carrera TV gezeigt, später in das Porsche-Portal Newsroom übernommen.

Wie eine von langer Hand geplante Marketing-Aktion erscheint er nicht, denn der Clip ist eher einfach gehalten, ist keiner dieser durchkomponierten Filme, die Porsche sonst unter das Fan-Volk bringt. Bei denen übrigens auch Röhrl, wie etwa in dem Video mit Mark Webber und dem 911 GT2 RS, gerne und mit Spaß mitgespielt hat.

Hier der Link zum Video

Im Netz schlug Röhrl einige Kritik entgegen, die er so nicht stehen lassen wollte, wie etwa, er sei käuflich. So kam es zu der bisher einmaligen Situation, dass der loyale Porsche-Mitarbeiter Röhrl reagieren musste. Röhrl wird kein Fan des Elektro-Antriebs werden, das war bekannt. Wobei man auch wissen muss: Röhrls Kritik geht nicht Richtung Porsche sondern Richtung Politik, die den Herstellern aktuell praktisch kaum eine Alternative zur Entwicklung von Elektroautos bietet.

Anmerkung:
In einer älteren Version dieses Artikels stand, dass der Film nur für Carrera TV vorgesehen gewesen sei. Porsche hat unserer Redaktion inzwischen die Entstehungsgeschichte des Videos erläutert.

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