Wie genau Claus Bachl die hochauflösenden Aufnahmen seiner Fahrzeug-Unterseiten macht, soll hier gar nicht so genau erklärt werden – neben dem Österreicher gibt es nur zwei weitere Fotografen auf der Welt, die ähnlich detaillierte Fotos von jenem Teil des Autos machen, der den meisten verborgen bleibt. Die Technik ist Betriebsgeheimnis. Nur so viel kann Bachl (57) verraten: „Alle zehn Zentimeter mache ich ein Bild. Die Länge eines Wagens entscheidet also, wie viele Fotos ich benötige. Für das komplette Foto eines Elfers von unten brauche ich demnach rund 46 Aufnahmen, die ich anschließend am Computer zu einem Bild zusammensetze.“
Am Ende ist es die Arbeit eines ganzen Tages, die Datenmenge beträgt schlussendlich gigantische 2 Gigabyte – aber dafür lassen sich auch Motor- und Getriebenummer ablesen. „Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Fahrzeuge sind, wie sie sich in Details unterscheiden. Es zeigt die DNA des Autos“, erklärt Bachl und gibt zu, dass es Technikverständnis und Technikverliebtheit brauche, damit am Ende alles stimmt. „Die Bearbeitung ist mehr als knifflig, ein schöpferischer Prozess. Wenn ein Bild schließlich fertig ist, bekomme ich noch immer jedes Mal eine Gänsehaut.“
Begonnen hat Claus Bachl mit der Arbeit im Untergrund vor vier Jahren, der ungewöhnliche Auftrag eines Freundes und Kunden, dessen 911 Carrera RS 2.7 Touring von unten zu fotografieren, war der Auslöser. „Wer lässt so was schon machen?!“ Die Idee, einen Kran zu nutzen, erwies sich als Irrweg, bis heute reicht eine Hebebühne. „Als Versuchsfahrzeug habe ich meinen eigenen 993 Turbo genommen.“
