Porsche bei Le Mans ClassicAuf die Plätze
Le Mans Classic ist zurück – und Porsche mischt beim Klassiker kräftig mit.
In den GT-Klassen geht es sehr eng zu, rennentscheidend kann schon sein, ob man Glück oder Pech in den Safety-Car-Phasen hat. Bis zur ersten Phase am Samstagabend lagen vier Hersteller eng zusammen. Dann wurde das Feld erstmals auseinandergerissen. Danach lieferten sich der AF-Corse-Ferrari mit den Nummer 51 (Pier Guidi/Calado/Serra) und der Porsche mit der Nr. 92 (Christensen/Estre/Vanthoor) ein Duell. Der Porsche kam in der Nacht mit einem Schaden an der Abgasanalage zu einem 20-Minuten-Stopp an die Box und fiel damit weit zurück. Der Ferrari von James Calado, Alessandro Pier Guidi und Daniel Serra hatte mehr als eine Minute Vorsprung auf die Verfolger.
Eine weitere Safety-Car-Phase nach einem Unfall sorgte dafür, dass die Corvette mit der Nummer 63 (Magnussen/Garcia/Rockenfeller) und der Porsche mit der Nummer 91 (Lietz/Bruni/Makowiecki) wurden in denselben SC-Zug kamen und nun wieder Siegchancen besaßen. Doch die Corvette flog nach einem Safety-Car-Restart in Maison Blanche ab. Der Porsche von Gimmi Bruni, Richard Lietz und Fred Makowiecki verlor wieder an Boden, weil man eine 10-Sekunden-Zeitstrafe für Missachten der FCY-Regeln erhielt. Am Ende gewann AF Corse das Rennen mit einem Vorsprung von 49,2 Sekunden Vorsprung. Es ist der erste Sieg in der GTE Pro für Ferrari in Le Mans seit 2014 und der erste für den 488 GT3. Weil Bruni und Lietz den Sieg verfehlten, wurden Michael Christensen und Kevin Estre Fahrerweltmeister in der GTE Pro. Sie erhielten WM-Punkte für den fünften Platz, da nicht alle GTE-Pro-Teams zur Weltmeisterschaft zählen.
In der GTE Am hatten Ben Keating, Jeroen Bleekemolen und Felipe Frage beim ersten Einsatz des Ford GT als Kundenfahrzeug zunächst den Le-Mans-Sieg in der GTE Am geholt. Der Ford mit der Nr. 85 profitierte von den SC-Phasen am Samstagabend und bekam so einen großen Vorsprung geschenkt, weil er in einem anderen SC-Zug als die Verfolger landete. Der Wagen wurde nachträglich disqualifiziert, weil sein Tankvolumen zu groß war und er Tankzeiten unterschritten hatte. Der Gesamtsieg ging wenig überraschend an Toyota mit den Nr. 8, in der auch der ehemalige Formel-1-Weltemeister Fernando Alonso saß, für den das Rennen auch der Abschied aus der WEC bedeutete. Toyota stellt nach dem Rückzug von Porsche das einzige Werksteam in der Klasse LMP1.
Klasse GTE-Pro
1. Pier Guidi/Calado/Serra (I/GB/BRA), Ferrari 488 GTE, 342 Runden
2. Lietz/Bruni/Makowiecki (A/I/F), Porsche 911 RSR, 342 Runden
3. Pilet/Bamber/Tandy (F/NZ/GB), Porsche 911 RSR, 342 Runden
8. Müller/Jaminet/Olsen (D/F/N), Porsche 911 RSR, 339 Runden
10. Christensen/Estre/Vanthoor (DK/F/B), Porsche 911 RSR, 337 Runden
Klasse GTE-Am
1. Keating/Bleekemolen/Fraga (USA/NL/BRA), Ford GT, 334 Runden
2. Bergmeister/Lindsey/Perfetti (D/USA/N), Porsche 911 RSR, 334 Runden
3. Segal/Baptista/Lu (USA/BRA/CAN), Ferrari 488 GTE, 334 Runden
5. Campbell/Ried/Andlauer (AUS/D/F), Porsche 911 RSR, 332 Runden
7. Prette/Prette/Abril (I/I/F), Porsche 911 RSR, 332 Runden
9. Wainwright/Barker/Preining (GB/GB/A), Porsche 911 RSR, 331 Runden
DNF. Hoshino/Roda/Cairoli (J/I/I), Porsche 911 RSR, 79 Runden