Kometenhaft war er, der Aufstieg Porsches zum anerkannten Mitbewerber im heißumkämpften Sportwagenmarkt der 1950er Jahre. Als nach den mutig erkämpften ersten sportlichen Erfolgen, speziell bei den 24 Stunden von Le Mans, das Augenmerk der Enthusiasten sich immer stärker auf das junge Stuttgarter Unternehmen richtete, kam dem charismatischen New Yorker Automobilimporteur Max Hoffman eine glänzende Idee: Porsche solle doch vom Modell 356 eine nochmals sportlichere, für die Wünsche seiner amerikanischen Kunden optimierte Version auflegen! Hoffman zeigte sich angetan vom bereits 1952/53 gebauten „America-Roadster“, doch er übte Kritik an dessen ambitionierter Preisgestaltung. Deshalb galt die Vorgabe, einen Preis von 3.000 US-Dollar nicht zu überschreiten. Gesagt, getan: Unter Leitung von Chefentwickler Erwin Komenda entstand im Frühjahr 1954 der Prototyp, dessen puristisches Design die anvisierte Zielgruppe sportlich engagierter Individualisten sofort begeisterte.
Konsequenz im Detail
Der 356 Speedster (Typ 540) mit Ganzstahl-Karosserie debütierte im Herbst 1954, und er wurde von Porsche wie versprochen zu einem Preis von 2.995 Dollar angeboten. In vier Produktionsjahren entstanden über 4.800 Einheiten. Mit 3.950 mm Länge, 1.670 mm Breite, aber nur 1.220 mm Höhe sind die Proportionen bei einem Radstand von 2.100 mm dem Stil der Zeit entsprechend sportlich orientiert. Hauptmerkmal ist die extrem flache Frontscheibe mit dem verchromten und an den oberen Ecken stark gerundeten Scheibenrahmen. Da der Speedster von seinen Vätern als vorwiegend offen zu fahrender Sportwagen konzipiert wurde, kam für den Regenschutz lediglich ein ungefüttertes Notverdeck mit Kunststoff-Heckscheibe zum Einsatz. Dadurch reduziert sich die Kopffreiheit im Vergleich zum 356 Cabriolet. Die Türhöhe ist um 35 mm niedriger als bei den anderen 356er-Versionen, es gibt keine Kurbelfenster, sondern aufsteckbare Seitenscheiben. Im Innenraum geben einfache Schalensitze guten Seitenhalt, das neu entwickelte Armaturenbrett wartet mit drei Rundinstrumenten auf, das Zündschloss ist beim Speedster stets rechts angeordnet. Auf ein Handschuhfach wurde verzichtet – Konsequenz im Detail sozusagen...Der hier gezeigte Speedster 1600 (allein die Arbeiten für die Neuaufbereitung der Originallackierung verschlangen rund 80.000 Dollar beim Spezialisten Junior Conway) stammt aus dem Modelljahr 1958 und wurde stets in Kalifornien bewegt. Er basierte damit bereits auf der Baureihe 356 A, die im Herbst 1955 mit einschneidenden Verbesserungen in Produktion ging. Neue 1,6 Liter-Leichtmetall-Motoren ließen das Volkswagen-Erbe zugunsten Porsche-eigener Konstruktionsmerkmale noch deutlicher in den Hintergrund treten. In der Version 356 A 1600 leistet das Vierzylinder-Boxer-Triebwerk 60 PS bei 4.500/min, eine leistungsgesteigerte Ausführung im 356 A 1600 Super kommt auf 75 PS bei 5.000/min. Der in unserem Exemplar verwendete 1600er-Motor (Typ 616/1) wird auch als „Dame“ bezeichnet.
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