„In meinem Heimatort hatte einmal jemand Bilder in der Sparkasse ausgestellt, irgendwelche Punkte und Striche. Damals war ich in der Lehre zum technischen Zeichner und dachte mir: Der verdient damit mehr als ich in der Ausbildung. Warum versuche ich mich nicht auch?“ Also nahm er Kontakt mit der Bank auf und bekam etwas später die Zusage, selber ausstellen zu dürfen. „Damals war ich 15. Und begann in den nächsten acht Wochen, wie wild Bilder zu zeichnen“, lacht er. Schwarz-weiß, entweder Tusche oder Bleistift – dem blieb er bis heute treu: „Ich habe noch nie etwas Farbiges gemalt.“ Er zeichnete Städteansichten, eine Ausstellung gestaltete er mit Elvis-Presley-Motiven. „Ich entwickelte mich im Stil immer mehr hin zu einer möglichst realistischen Darstellung der Dinge.“ Der heute 57-Jährige malte immer weiter, in den 90er auch Prominente, die er etwa am Rande von Fernsehshows traf.
Als Fan der 50er-Jahre war James Dean ein großes Idol für ihn, 2011 besuchte er dessen Farm in Amerika. In einer Dokumentation über den Schauspieler tauchte ein Deutscher auf, der ihn gekannt hatte: Herbert Linge. „Am Anfang war dabei noch nicht einmal so bewusst, was für eine Porsche-Ikone er ist.“ Denn Linge trat, so ist es seine Art, bescheiden auf. Frank Dominiak besuchte ihn immer wieder, lernte dabei auch viel über die Geschichte von Porsche und wurde zum Fan der Marke.
„Ich habe immer gehofft, eines Tages einen Porsche zu haben.“ Fünf Jahre nach dem ersten Treffen mit Linge war es soweit: 2014 schaffte er sich einen Cayman S an („Mir gefällt das Zurückhaltende, Elegante an dem Auto“). Er holte den Neuwagen im Werk in Zuffenhausen ab und fuhr damit direkt zu Linge. „Er durfte ihn sozusagen taufen.“ Mit dem Cayman reiste Frank Dominiak anschließend an viele Orte, an denen einst Porsche-Bilder entstanden – und stellte auch Szenen mit seinem Auto nach.
Im Laufe der Zeit lernte er viele Mitglieder der „Porsche Familie“ kennen, wie er sie nennt. Wolfgang Porsche, Walter Röhrl etwa, und eben Hans Mezger. Mezger erlebte er als einen Menschen, der sich Zeit für seine Gäste nimmt: „Wir haben uns vier oder fünf Mal getroffen und zusammen Kaffee getrunken. Dabei haben wir uns oft mehr über andere Dinge unterhalten als Porsche, wie etwa Fotografie oder Musik.“
Was er noch malen möchte zum Thema Porsche? „Ich denke da an die Szene in der Mille Miglia, als Hans Herrmann und Herbert Linge mit dem 550 Spyder unter der geschlossenen Bahnschranke hindurchgefahren sind.“ Sein Problem: So richtig genau kann sich keiner erinnern, wie sich das abspielte: eine Schranke oder zwei, Zug von links oder rechts, wie weit war er weg, war es eine Dampflok? „Linge versuchte sich zu erinnern, aber er sagte mir, dass er mit was ganz anderem beschäftigt war“, lacht er. Wie will man die Situation also abbilden?
Die Übergabe des Bildes an Hans Mezger steht noch aus, am Geburtstag ergab sich die Gelegenheit nicht. Doch das wird noch nachgeholt, einfach als Danke für die Zeit, der er Frank Dominiak geschenkt hat.
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