Großer Porsche-Erfolg in Spa

Dramatisches Finale

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Das Porsche-Kundenteam Rowe Racing hat das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2020 unter schwierigsten Bedingungen gewonnen. Nach 527 Runden überquerte der Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 98 von Nick Tandy, Earl Bamber und Laurens Vanthoor die Ziellinie auf Platz eins.

Das Trio überquerte den Zielstrich nach 527 Runden auf der 7,004 Kilometer langen Formel-1-Strecke in Belgien auf Platz eins und sorgte für den zweiten Gesamttriumph in Folge für das über 500 PS starke GT3-Fahrzeug aus Weissach. Der Italiener Matteo Cairoli und die beiden Deutschen Sven Müller und Christian Engelhart fuhren im baugleichen Auto des Teams Dinamic Motorsport nach hartem Kampf als Dritte auf das Podium.

Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport: „Ein Sieg unter diesen schwierigen Bedingungen lässt sich gar nicht hoch genug einschätzen. Dazu die Plätze drei und vier – das ist eine super Leistung. Mein Glückwunsch und großer Dank geht an die siegreiche Mannschaft von Rowe Racing und auch an alle anderen Porsche-Kundenteams sowie die Ingenieure von Porsche Motorsport, die sich in Spa hervorragend geschlagen haben.“

© Porsche AG

Das Langstreckenrennen in den Ardennen fand bei schwierigen äußeren Bedingungen mit wechselhaftem Wetter und oft rutschiger Strecke statt. Zahlreiche Zwischenfälle unter anderem im nächtlichen Regen sorgten für insgesamt 18 Gelbphasen und 14 Safety-Car-Einsätze. Im engen Wettbewerb der insgesamt 55 GT3-Fahrzeuge von elf Herstellern wechselte die Führung quasi im Stundentakt. Der siegreiche Porsche 911 GT3 R von Rowe Racing übernahm die Spitze erstmals am frühen Sonntagmorgen, nachdem Tandy auf nur langsam abtrocknender Strecke als schnellster Pilot im gesamten Teilnehmerfeld für Aufsehen gesorgt hatte. Nach beeindruckenden Stints seiner Kollegen Bamber und Vanthoor war es erneut der Brite, der in der letzten Stunde des Rennens im Fokus stand. Nach perfekten taktischen Entscheidungen des erfahrenen Kundenteams setzte sich Tandy in einem hochspannenden Finale mit einem waidwunden Fahrzeug gegen den Audi mit der Startnummer 66 durch. Nach 24 Stunden fuhr er mit einem Vorsprung von nur 4,687 Sekunden ins Ziel – eine weitere Runde hätte sein Rennwagen, der bereits bedenkliche Geräusche entwickelte, mangels Getriebeöl kaum noch geschafft.

In den letzten Minuten des Langstreckenklassikers setzte sich auch Matteo Cairoli stark in Szene. Der Italiener nutzte die Traktionsvorteile des Porsche 911 GT3 R auf nasser Strecke optimal aus und kämpfte sich kurz vor dem Fallen der Zielflagge bis auf den dritten Rang nach vorn. Die Startnummer 12 von GPX Racing mit den Werksfahrern Mathieu Jaminet, Patrick Pilet (beide Frankreich) und Matt Campbell (Australien) erreichte nach ebenfalls starker Aufholjagd den vierten Platz, das Schwesterauto mit der Nummer 40 kam auf Rang elf. Der erste Spa-Einsatz des Teams Frikadelli Racing, unter anderem mit Porsche-Markenbotschafter Jörg Bergmeister am Steuer endete auf Position acht.

24-Stunden-Rennen Spa
© Porsche AG

Das Kundenteam KCMG hatte im diesjährigen Rennen hingegen viel Pech. Die Startnummer 21 wurde frühzeitig aufgrund von anhaltenden Vibrationen am Heck des Porsche 911 GT3 R abgestellt. Das Schwesterauto der Vorjahressieger Michael Christensen aus Dänemark, Kévin Estre aus Frankreich und Richard Lietz aus Österreich verlor durch einen Defekt am Radträger fünf Runden und kam am Ende auf Platz 13 ins Ziel. Die Mannschaft von Herberth Motorsport, die phasenweise sowohl die Pro-Am-Kategorie als auch die Am-Klasse angeführt hatte, verlor beide Fahrzeuge bei Unfällen. Auch die Startnummer 56 von Dinamic Motorsport und die Nummer 99 von Rowe Racing mussten vorzeitig aufgeben.

Stimmen zum 24-Stunnden-Rennen von Spa

Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Es war ein extrem spannendes Finish – wir alle standen an der Grenze unserer maximalen Herzfrequenz. Die letzten Stunden waren einfach nur nervenaufreibend. Große Gratulation an Rowe Racing und die Fahrer, die das absolute Maximum herausholten. Zusätzlich zum Gesamtsieg haben wir noch ein Auto von Dinamic Motorsport auf dem Podest und GPX Racing auf Platz vier. Das zeigt, welche tollen Partner uns bei den Einsätzen des Porsche 911 GT3 R zur Seite stehen.“

© Porsche AG

Nick Tandy (Porsche 911 GT3 R #98): „Dieses Finale werde ich niemals vergessen. Unser Sieg hing am seidenen Faden, als in der vorletzten Runde plötzlich extreme Geräusche im Heck unseres Autos auftraten. Es hörte sich fast an als würden kleine Bomben explodieren. Ich habe mich erschrocken und im selben Moment gemerkt, dass die Hinterachse auf einer Ölspur herumrutscht. Was ich nicht wusste: Das Öl kam aus unserem Auto. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass uns der Porsche 911 GT3 R trotzdem noch bis ins Ziel gebracht hat. Die Erleichterung und die Freude sind unbeschreiblich.“

Earl Bamber (Porsche 911 GT3 R #98): „Es ist einfach unglaublich. Das war eine echte Teamleistung, bei der jeder Einzelne das Maximum gegeben und niemals aufgegeben hat. Es sah zu Beginn so aus, als hätten wir kaum eine Chance. Aber mit riesiger Entschlossenheit sind wir bis ganz nach vorn gekommen. Dieser Sieg fühlt sich einfach nur herrlich an. Wir hatten in diesem Jahr viel Pech. Der Triumph in Spa lässt all diese Dinge vergessen – es ist einfach ein Traum!“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #98): „Mir kommen wirklich die Tränen. Das Jahr 2020 war für uns sportlich oftmals schwierig, weil wir nie das Glück auf unserer Seite hatten. An irgendeinem Punkt habe ich im Kopf fast schon einen Schlussstrich unter diese Saison gezogen. Und dann gewinnen wir ausgerechnet mein Heimrennen in Spa-Francorchamps. Die Emotionen sind unbeschreiblich. Das muss ich erst einmal sacken lassen.“

Sven Müller (Porsche 911 GT3 R #54): „Ich bin mega glücklich über Platz drei. Gegen Mitte des Rennens haben wir nach dem Pech mit den zwei unglücklichen Strafen schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass wir es noch aufs Podium schaffen könnten. Aber Matteo fuhr einfach eine sensationelle Schlussphase und auch das Team hat einen wunderbaren Job gemacht.“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #12): „Platz vier ist ein gutes Ergebnis, aber ich bin trotzdem enttäuscht. Es wäre viel mehr möglich gewesen. Phasenweise lagen wir an der Spitze. Wir hatten jederzeit ein gutes Tempo, aber es reichte dennoch nicht für einen Podestplatz. Kleinigkeiten haben uns zurückgeworfen, unsere Strategie war manchmal nicht ganz optimal. Für Porsche ist es natürlich ein großartiger Tag. Sieg und ein weiteres Auto auf dem Podium – besser geht es kaum.“

Dennis Olsen (Porsche 911 GT3 R #22): „Patz eins und drei für Porsche – herzlichen Glückwunsch an die Jungs! Für uns lief das Rennen etwas schwieriger, wir büßten während der Nacht zwei Runden ein. Wir haben alles gegeben und eine Runde wieder aufgeholt. Mit der zweiten hat es aber nicht mehr geklappt, denn es gab am Ende zu wenig Gelbphasen. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, denn unser Porsche hat perfekt funktioniert und jeder hat einen soliden Job gemacht.

24-Stunden-Rennen Spa
© Porsche AG

>Ergebnis 24-Stunden-Rennen von Spa 2020

1. Tandy/Bamber/Vanthoor (GB/NZ/B), Porsche 911 GT3 R #98, 527 Runden
2. Drudi/Niederhauser/Vervisch (I/CH/B), Audi R8 LMS #66, 527 Runden
3. Cairoli/Engelhart/Müller (I/D/D), Porsche 911 GT3 R #54, 527 Runden
4. Campbell/Pilet/Jaminet (AUS/F/F), Porsche 911 GT3 R #12, 527 Runden
8. Bergmeister/Olsen/Makowiecki (D/N/F), Porsche 911 GT3 R #22, 527 Runden
11. Dumas/Deletraz/Preining (F/CH/A), Porsche 911 GT3 R #40, 525 Runden
13. Christensen/Lietz/Estre (DK/A/F), Porsche 911 GT3 R #47, 522 Runden
29. Werner/Andlauer/Bachler (D/F/A), Porsche 911 GT3 R #99, 495 Runden
37. Allemann/Bohn/Renauer/Renauer (CH/D/D/D), Porsche 911 GT3 R #991, 375 Runden
43. Liberati/Burdon/Imperatori (I/AUS/CH), Porsche 911 GT3 R #21, 247 Runden
46. Häring/Konstantinou/Joos/Seefried (D/GR/D/D), Porsche 911 GT3 R #918, 158 Runden

48. Rizzoli/de Leener/Pedersen/Sbirrazzuoli (I/B/DK/MC), Porsche 911 GT3 R #56, 149 Runden
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