Sie beginnt mit Ugo Zagato. 1890 geboren, begann er seine berufliche Laufbahn im Flugzeugbau. Während des Ersten Weltkrieges war er ein leitender Angestellter der Officine Pomilio in Turin, in deren Hallen das Flugzeug Savoia Ansaldo Pomilio für die italienische Luftwaffe entstand.
Seine umfangreiche Erfahrung im Bau von Flugzeugrümpfen kam Zagato zugute, als er nach dem Krieg in Mailand eine Firma eröffnete, die sich mit der „Konstruktion und Reparatur“ von Karosserien (für Flugzeuge und Autos) beschäftigte: die Carrozzeria Zagato. Hier konnte er seine im Flugzeugbau erworbenen Kenntnisse über Leichtbau und Stromlinienform einsetzen und so eigene Wege gehen.
Zweckdienlichkeit und Funktionalität waren neue Eigenschaften, die Zagato im Karosseriebau einführte: Auf die damals noch wuchtigen und schweren Fahrgestelle setzte er einen leichten Holzrahmen, wodurch das Gesamtgewicht des fertigen Fahrzeugs deutlich geringer ausfiel, was wiederum ein agileres Fahren ermöglichte. Nachdem auf diese Weise einige Luxusmodelle entstanden waren, wandte sich das Unternehmen in den zwanziger Jahren dem Bau von Rennfahrzeugen zu und wurde schon bald zu einem angesehenen Fachbetrieb für Rennwagen.
Hinter dem Steuer von Wagen mit Zagato-Karosserie saßen Größen wie Tazio Nuvolari, Achille Varzi und Giuseppe Campari, die ein Rennen nach dem anderen gewannen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges feierte auch der Motorsport seine Wiederauferstehung. 1948 ersann man in Mailand die Gran-Turismo-Klasse, die zwischen den Kategorien Turismo und Sport angesiedelt war.
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Zagato hatte sich am 550 RS Spyder orientiert und eine leichte Aluminiumkarosserie entworfen, deren sehr niedrige und schlanke Kontur den 356-Motor im Heck eng umhüllte. Anfang September, nachdem ein Unfall kurz vor der Auslieferung noch eine entsprechende Reparatur in Stuttgart erfordert hatte, konnte Storez endlich den weiß lackierten Wagen in Paris übernehmen und nahm damit im Spätsommer gleich an einigen kleineren Rennen teil.
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Die Form war einfach und schlüssig und ohne jeglichen Schnörkel oder irgendwelchen Zierrat. Die dazugehörigen technischen Zeichnungen – die „Blaupausen“ des Modells – bestimmten die genauen Dimensionen der Zagato-Karosserie, mit der ein rollfähiges Fahrgestell aus Stuttgart versehen werden sollte. Die Briefe, die Ugo Zagato nach Zuffenhausen an die Porsche-Geschäftsleitung schickte, belegen den umfangreichen Austausch zwischen ihm und Carlo Abarth, um die getroffenen Vereinbarungen über die Zusammenarbeit zusammenzufassen.
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Heute ist Zagato ein Design-Studio, das traditionelle Handwerkskunst mit modernster Technik (Stichwort Virtual Reality) verbindet. Das Mailänder Unternehmen wird in dritter Generation von Ugo Zagatos Enkel Andrea Zagato geleitet. Unterstützt wird er von seiner Frau Marella Rivolta, einer Enkelin von Renzo Rivolta. Er war der Gründer des Unternehmens ISO, das nicht nur die sympathische Isetta „erfand“, sondern auch leistungsstarke Sportwagen baute.
Zagato ist der letzte italienische Karosseriebauer, der eigenständig geblieben ist und sich noch in den Händen der Gründerfamilie befindet. Das geschichtsträchtige Mailänder Unternehmen arbeitet für die bedeutendsten Autofirmen der Welt sowie für die Zulieferindustrie und produziert in Zusammenarbeit mit den Autoherstellern für besondere Kunden Sonderanfertigungen auf einem Serienfahrgestell in Kleinstserie (von einem Einzelstück bis hin zu neun Exemplaren).
Die Classic Division von Zagato lässt unter dem Motto Sanction Lost bedeutende Modelle aus der eigenen Unternehmens- und der Automobilgeschichte wiederauferstehen. Sie werden nicht als Replikas bezeichnet, sondern sind originale Rekonstruktionen, die folglich auch das Herstellerlogo auf den Hauben tragen. Nach einigen Projekten auf Lancia-, Ferrari- und Maserati-Basis erreichte Zagato die Anfrage von einem amerikanischen Sammler nach einem Umbau seines 356 A auf das Äußere von Storez´ 356 Carrera Zagato Speedster von 1958, der seinerzeit beim Unfall seines Besitzers zerstört wurde.
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Dieser Artikel stammt aus unserer Ausgabe 1-2019!
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