Ein Lego Porsche 911 RSR in der Wüste

Meister der Illusion

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Der polnische Fotograf Tomek Makolski zeigt, wie man mit Lego und einer Kamera eine Fata Morgana erzeugt.
Lego Porsche 911 RSR Wüste
© Tomek Makolski

Tomek Makolski möchte entschleunigen. In einer rasanten digitalen Welt, in der den meisten Bildern nur ein paar Sekunden Aufmerksamkeit geschenkt werden, möchte uns der polnische Fotograf mit seinen Aufnahmen innehalten lassen.

2017 machte der Werbefotograf eine Reihe von atmosphärischen Nachtaufnahmen seiner Heimatstadt Warschau und überlagerte sie dann mit einem scheinbar lebensgroßen 911 GT3 RS aus Lego-Steinen. Die Kombination aus gekonntem Kameraeinsatz und genialer Nachbearbeitungstechnik ließ eindrucksvolle, verspielte Bilder entstehend.

Makolski liebt es, selbst am Steuer zu sitzen, nimmt regelmäßig an Trackdays teil und hat auch kein Problem damit, zehn Stunden bis zu seinen Lieblings-Alpenpässen zu fahren. „Für mich als Auto-Enthusiast ist Porsche eine ganz besondere Marke“, erklärt der 29-Jährige. „Ich wurde 1990 in Polen geboren, und in meiner Kindheit sah man dort nicht viele Porsche auf der Straße. Daher war das schon immer mein Traumauto.“

In seinem beruflichen Terminkalender finden sich Aufträge aus der Porträt-, Mode-, Lebensmittel- und Lifestyle-Fotografie, dennoch hat der Automobilbereich noch immer einen ganz besonderen Stellenwert für ihn. Wenn Makolski mit Formel-1-Teams und großen Autoherstellern zusammenarbeitet, packt ihn mitunter die Experimentierfreude.

Lego Porsche 911 RSR Wüste
© Tomek Makolski

Als Porsche und Lego den neuen 911 RSR enthüllten, ergriff Makolski die Chance, etwas Neues zu probieren. Er reiste nach Dubai und machte Aufnahmen von zahlreichen Orten, die sowohl einen Kontrast zum RSR bilden als auch ihn auch besser in Szene setzen sollten: Das effektvolle Licht und die karge Landschaft der Wüste sind alles andere als eine gewohnte Umgebung für den erfolgreichen GT-Rennwagen von Porsche.

So entstand eine aufsehenerregende Sammlung von Landschafts- und Momentaufnahmen, auf denen er mit Bewegungsunschärfe und sogar dem Flimmern von unverbranntem Kraftstoff arbeitete. Doch das bestimmende Merkmal all dieser Bilder ist das authentische Licht zwischen dem trockenen Staub und dem schwarzen Asphalt, dessen präzise Abbildung Makolski viel Mühe gekostet hat.

„Die Aufnahmen des Lego-Porsche entstanden in Warschau, dort habe ich das ganze Licht eingesetzt“, erzählt er. „Entscheidend dabei war, es genau so wiederzugeben, wie es vor Ort war. In der Nachbearbeitung habe ich dann zusammen mit Kamil Karpiński von adspringer.com alles zusammengefügt, einschließlich zusätzlicher Unschärfe und Flammen.“

Lego Porsche 911 RSR Wüste
© Tomek Makolski

Heute steht der RSR hinter ihm in einem Regal in seiner Wohnung. Den Lego-Porsche hat er während des Lockdowns selbst gebaut, was für ihn eine entspannende Erfahrung war. „Ich habe drei Abende dafür gebraucht, und ich fand es wunderbar. Ich habe mir dazu ein Glas Wein eingeschenkt und Musik angemacht. Wir werden mittlerweile doch durch alles Mögliche abgelenkt. Bei dieser Betätigung konnte ich mich auf nur eine Sache konzentrieren, das tut dem Geist wirklich gut.“

Makolski ist entschlossen, seine Art der Fotografie weiterzuverfolgen, bei der die Grenzen zwischen realer und imaginärer Welt verschwimmen. Aktuell sondiert er die Möglichkeiten, diese Idee unter Einsatz von CGI noch weiter zu spinnen.

„Bilder haben heute nur noch eine Halbwertszeit von ein paar Sekunden, dann geraten sie schon wieder in Vergessenheit. Deshalb möchte ich den Betrachter fesseln, ich möchte, dass er sich eine Weile mit dem Bild beschäftigt, so als hinge es in einer Galerie oder einem Museum. Wir produzieren heutzutage so viel Inhalt, da ist es nicht leicht, etwas zu erschaffen, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Deshalb gefällt mir die Idee so gut, mit der Wahrnehmung des Betrachters zu spielen.“

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