911 TARGA GTS 50 JAHRE PORSCHE DESIGN

Sondermodell

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Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn kein 911 Targa, was sonst? Vor 50 Jahren gründete Ferdinand Alexander Porsche sein Design-Büro, die Elfer- und die Targa-Form entsprangen seinem kreativen Geist. Passend dazu hebt Porsche ein Designer-Modell des 992 Targa ins Programm, auf Wunsch mit passender Uhr. Natürlich alles in Schwarz.
911 Targa GTS 50 Jahre Porsche Design
© Götz von Sternenfels

Auf den Wagenflanken in Form von Aufklebern, wie sie Elfer früher einmal trugen, steht nur PORSCHE DESIGN. Aber in Gänze ausgeschrieben, füllt die komplette Modellbezeichnung schon fast eine ganze Zeile in diesem Artikel: 911 Targa 4 GTS Edition 50 Jahre Porsche Design. Puh, ganz schön lang. 750 Fahrzeuge des Sondermodells legt Porsche zum großen Jubiläum des Designer-Labels auf, und wie zu hören ist, sind alle bereits vergeben. Trotz eines Basispreises von rund 185.000 Euro, was einem Aufpreis von gut 19.000 Euro im Vergleich zum normalen 911 Targa 4 GTS entspricht!

Der Testwagen der Porsche-Presseabteilung, mit dem wir unterwegs sind, hat im Vergleich zu den anderen Ausgaben der Sonderedition schon heute musealen Wert und ist unbezahlbar: Analog zur passenden Armbanduhr mit der geprägten Nullnummer auf der Rückseite trägt er die Nummer 000 von 750.
Die Uhr zum Auto kann in der Regel gut als verspieltes Lifestyle- und Luxus-Accessoire verbucht werden, aber wohl nie macht die ansonsten leicht exaltiert durchgestylte Kombination aus beidem so viel Sinn wie hier. Ohne den 1972 vorgestellten Chronograph 1, die weltweit erste komplett schwarze Armbanduhr, ist Porsche Design nicht vorstellbar, gäbe es vielleicht kein großes Jubiläum zu feiern. Mit rotem Sekundenzeiger und streng mattiert gestaltet, erinnerte die Uhr vor 50 Jahren an das Schwarz der Cockpits der Porsche-Rennwagen und die Instrumente des 911.

911 Plakette 50 Jahre Porsche Design
© Götz von Sternenfels

Gleichzeitig besteht da diese Verbindung zwischen F. A. Porsche und dem von ihm in Form gebrachten 911; Details wie das dem klassischen Pepitastoff der Ur-Elfer nachempfundene Muster der Sondermodell-Sitze mit Sport-Tex-Bezügen sollen ein wenig nach früher aussehen. Und natürlich ist es kein Zufall, dass Sport-Chrono-Zifferblatt und Armbanduhr ein einheitliches Bild abgeben.
Dabei ist der passend zum Jubiläum ebenfalls als Sonderedition aufgelegte, 6972 Euro teure Chronograph sogar doppelt limitiert: Erwerben können ihn nur Käufer des Autos, und die Stückzahl ist auf 500 begrenzt. Exklusiver geht es kaum.
Die Kombination aus Auto und Uhr unter dem Designer-Label ist bei Porsche nicht neu. Der Boxster S Porsche Design Edition 2 mit 3,4-Liter-Sechszylinder und 303 PS von 2008 kam in Carraraweiß mit grauen Zierstreifen, 500 Stück betrug die Auflage. Hier war die Armbanduhr „Edition 2 Chronograph“ farblich auf die weißen Zifferblätter von Tacho und Drehzahlmesser abgestimmt. 2009 kam der 405 PS starke Cayenne GTS Porsche Design Edition 3 auf den Markt, zu erkennen am Lack in Lavagrau und drei Zierstreifen. Zum Lieferumfang des 1000 Mal gebauten GTS gehörten ein pas- sender Chronograph vom Typ P6612 und darüber hinaus ein passendes Kofferset. Autos, Uhren, Gepäckstücke – obwohl gerade einmal mehr als zehn Jahre alt, sind sie alle schon Sammlerstücke.

Porsche 911 Targa 50 Jahre Porsche Design
© Götz von Sternenfels

Das Leitmotiv der Edition 50 Jahre Porsche Design von heute ist das Erscheinungsbild der Uhr von damals. Der Targa trägt glänzendes Schwarz im Stil eines kostbaren Konzertflügels oder wahlweise Tiefschwarz-Metallic, kombiniert mit 20 und 21 Zoll großen Turbo-S-Rädern und Targabügel im seidenmatten Farbton Platinum. Räder und Bügel bilden milde Kontrastpunkte, selbst der 911-Schriftzug auf dem Heck- deckelgitter und die Bremssättel sind schwarz lackiert.
Im Innenraum: Schwarz, Schiefergrau, Coolgrey. Es ist ein kühler, technischer Look, der sich gut vor Gebäuden mit viel Sichtbeton und klaren Linien macht. Dennoch kann noch nicht einmal das viele schlank machende Schwarz verbergen, dass die aktuelle 911-Generation ein großes, breites Auto geworden ist.

Dass es das Sondermodell nur als Targa gibt, darf als Verneigung vor F. A. „Butzi“ Porsche vermerkt werden, der maßgeblich am Sicherheits-Cabriolet mitgewirkt hat. Nebenbei erhöht die Ausschließlichkeit der Karosserie-Variante die Exklusivität des begrenzten Angebots: Ein 911 Targa ist niemals ein Kompromiss zwischen Coupé und Cabrio, sondern immer eine bewusste Wahl, ein Bekenntnis zu der bei Porsche erfundenen Wagengattung. Unter dem Designer-Kleid steckt die Technik des 911 GTS, der vielen nicht erst seit Erscheinen der aktuellen 992-Variante als der ideale Elfer gilt: leistungsstärker und sportlicher als das S-Modell, ohne das selbstbewusste breite Auftreten des mindestens 195.000 Euro teuren Topmodells 911 Turbo.

911 Targa 50 Jahre Porsche Design
© Götz von Sternenfels

Ob nun die 450 PS des 911 S oder die 480 PS des GTS die Basis für die Sonderedition liefern, dürfte für die Rolle des Sammlerstücks wenig Bedeutung haben – aber ja, mit der athletischen Technik des GTS fühlt sich der fein und stylish angezogene Elfer genau richtig an. Der Status der GTS-Variante passt, ein einfacher Carrera S wäre wohl nicht speziell genug gewesen. Eine „50 Jahre Porsche De-sign“-Plakette am Heck sowie ein Schild mit Limitierungs-Nummer am Armaturenbrett bestätigen, dass es sich um mehr als einen schwarzen Targa GTS handelt.

Neben Lack in Schwarz oder Tiefschwarz bleibt am Ende nur die Wahl zwischen PDK und Siebengangschaltgetriebe. Das PDK passt zur coolen Perfektion der Uhr, das leicht und flüssig mit verkürztem Schalthebel zu führende Getriebe zum klassischen Charme des Elfers. Was hätte F. A. Porsche genommen?


Dieser Artikel erschien in Ausgabe 4-2022.

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